Michaelsberg – das neue Institut, Altes “vergessen”
Als das kath. Sozialinstitut am Michaelsberg eröffnet wurde, geschah das mit großer Medienaufmerksamkeit. Aber auch ich habe mich gewundert, dass in den Berichten nirgendwo die Rede davon war, dass das Erzbistum mit dem Exerzitienhaus dort auf dem Berg seit 1997 "zuhause" war. Doch ich hatte nicht reagiert. Umso dankbarer bin ich Daniela Gierden, dass sie mit einem Leserbrief geantwortet hatte, den ich hier gerne allen anbiete, da vielleicht manch einer ihn nicht hat sehen oder lesen können.. VTi
Datum: 04.05.2017 07:07
Betreff: Bildung auf dem Berge
Artikel von J. Frank in der heutigen Ausgabe des KStA
An: "KStA Leserbriefe" < KStA.Leserbriefe@mds.de>
Sehr geehrter Herr Frank,
in Ihrem Bericht über die Eröffnung des KSI auf dem Michaelsberg gehen Sie ganz nonchalant über die Tatsache hinweg, dass das Erzbistum schon einmal und vor gar nicht allzu langer Zeit in den Michaelsberg investiert hat, um im rechten Flügel der damals noch bestehenden Abtei erst 1997 das Edith-Stein-Exerzitienhaus einzurichten – eine Oase der Ruhe, der Besinnung, der geistlichen Einkehr, die vielen Menschen seither zu einem geliebten Ort des Innehaltens und Auftankens wurde.
Nachdem zunächst geplant war, KSI und Exerzitienhaus gemeinsam auf dem Michaelsberg unterzubringen, wurde schnell klar, dass die Bedürfnisse der KSI-Klientel und der Ruhe suchenden Exerzitiengäste nicht unter einen Hut zu bringen wären. So musste das Exerzitienhaus weichen und hat bislang keine neue Heimat gefunden, ganz offenbar auch, weil das Erzbistum der Fortsetzung der wunderbaren Arbeit, die dort geleistet wurde, und der Notwendigkeit, Ruhe und Sinn Suchenden einen Ort der Besinnung und Einkehr zu geben, keinerlei Priorität einräumt – was ich gerade in unserer von Stress, Hektik, fehlender Achtsamkeit, Ruhelosigkeit und Sinnleere geprägten Zeit für eine fatale Fehleinschätzung halte.
Die Kurse werden zwar noch weitergeführt, allerdings in unterschiedlichen anderen Einrichtungen. Es fehlt der gemeinsame Ort, zu dem man hin und wieder heimkommen und an dem man Kraft schöpfen kann – und das ist unendlich schade und ein Armutszeugnis für das Erzbistum. Ich denke, dieser Umstand wäre der Vollständigkeit Ihres Artikels zuliebe doch einer Erwähnung wert gewesen.
Mit freundlichem Gruß,
Daniela Gierden
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