Chor Leuchtfeuer

Der lange Weg zum Chor Leuchtfeuer

Eines meiner intensivsten Hobbys ist Singen. Singen in vielen Formen – allein, in kleinen oder großen Gruppen, in denen ich mitsinge oder "singen lasse". Wir haben zuhause in der Familie schon beim Abwaschen oder Bügeln mehrstimmig gesungen, und ich habe bei meinen Eltern erlebt, dass Lieder eine Möglichkeit waren, ganz unterschiedliche Gefühle auszudrücken: die eher besinnlichen bis melancholischen Lieder aus der verlorenen Heimat (sie waren Sudetendeutsche), die eher getragenen Weihnachtslieder und andererseits lustige Volkslieder bis hin zu Rheinliedern. Viele dieser Lieder, die heute nirgendwo mehr gesungen werden, sind aber immer noch mit allen Strophen bei mir abrufbar!

Die Lieder haben im Laufe meines Lebens gewechselt, aber geblieben ist mir, dass ich in jeder Situation – fröhlich, traurig, heiter, besinnlich oder ausgelassen – immer ohne nachzudenken mindestens ein Lied parat habe.

Wo immer ich war in meinem Leben – mit welchen Menschen und aus welchen Gründen – gesungen wurde fast immer. So kam es "zwangsläufig", dass ich auch ohne besondere musikalische Ausbildung die "Leiterin" von Musik-machenden Gruppen wurde. An meinen ersten richtigen Chor, einen Jugendchor in Wesseling-Keldenich, später mit dem schönen Namen Funkenflug , bin ich durch eine flapsige Bemerkung gekommen im Gespräch mit dem damaligen Kaplan, der keine Zeit (und Lust) mehr hatte. 15 Jahre lang hat Funkenflug unter meiner Leitung existiert und sich mit einem gelungenen Abschlusskonzert aufgelöst (1974 – 1989).

In Weilerswist habe ich im gleichen Jahr fast nahtlos wieder mit einem neuen Jugendchor begonnen: Der springende Punkt bis Januar 1996. Nach dem Abschlusskonzert wollte ich damals eigentlich nicht mehr chorleiterisch tätig sein.

Im Sommer 1996 war ich dann in Taizè. Tief berührt von diesen Gesängen, wollte ich diese Erfahrung dann doch nicht für mich behalten und hatte im Herbst alle eingeladen, die Freude am neugeistlichen Liedgut haben. Wir haben mit 23 Menschen begonnen, mitunter sind wir in den letzten Jahren fast doppelt so viele zwischen 15 und 70. Es sind Mitglieder gekommen und gegangen, doch ein großer Kern ist beständig.

Nach zwei Jahren wurden wir Leuchtfeuer, "mein" Chor Leuchtfeuer, mein schönstes Hobby! Seit mehr als elf Jahren nun wird in erster Linie zusammen gesungen, aber auch gefeiert, geweint, geredet, gestritten (wenn's geht, nur kurz!), sich ertragen und gelacht. Und dann wundert es natürlich nicht, dass zu den Anlässen auch entsprechendes Liedgut erarbeitet wurde: Außer für die Hochfeste im Kirchenjahr dann auch Passendes für Hochzeiten, Taufen, die vielen Geburtstagfeiern, Mess und Chresnaach op Kölsch, ja auch für Karneval… Wir singen inzwischen in dreizehn Sprachen!

Mal sehen, was noch alles so kommt…

Vera Tigges, März 2008


Der komplette Chor in Kronenburg 2015


Der komplette Chor in Kronenburg 2013