Pressemitteilung vom Arbeitskreis Stolpersteine

Verlegung von fünf Stolpersteinen

in der Kölner Straße

in Weilerswist

am 25. Februar 2012 um 15:30 Uhr

vor den Häusern Nummer 118 und 112

Zum vierten Mal werden in Weilerswist Stolpersteine verlegt.

Verlegen wird diese der Kölner Künstler Gunter Demnig, der dieses europäische Kunstprojekt seit Beginn der Neunziger Jahre ins Leben gerufen hat und seit dem Jahr 2000 bis Mitte 2011 über 30.000 Steine in etwa 750 Städten und Gemeinden in Deutschland (hier allein über 650), den Niederlanden, Belgien, Italien, Norwegen, Österreich, Polen, Tschechien, der Ukraine und Ungarn gesetzt. Stolpersteine für Dänemark und Frankreich befinden sich in der Planung.

"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", sagt Gunter Demnig. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten.

Die Gedenksteine erinnern an Menschen, die von den Nationalsozialisten vertrieben, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Es handelte sich hierbei um jüdische Mitbürger, Sinti und Roma, politisch anders Denkende, Menschen mit Behinderungen, und andere, den „Nazis“ nicht genehme Menschen, die sie in Konzentrationslagern ermorden ließen.

In Weilerswist haben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts viele jüdische Familien gelebt, die durch die Nazis vertrieben und ermordet wurden.

Ihrer wird in einer Dokumentation „Vergangenheit – Unvergessen“ gedacht, die ihr Leben und Schicksal aufzeigt. Dieses Buch zeigt sehr detailliert die Schicksale jüdischer Familien auf. Es dient dem Arbeitskreis Stolpersteine als historische Grundlage.

Initiator der Verlegung der Stolpersteine in Weilerswist ist der „Arbeitskreis Stolpersteine Weilerswist“. Vertreten sind im Arbeitskreis die Gemeinde Weilerswist, Vertreter der beiden christlichen Konfessionen sowie der Literaturkreis, die Musikschule, Weilerswister Bürgerinnen und Bürger und nicht zuletzt die Gesamtschule, vertreten durch Lehrerinnen und Lehrer sowie Vertreter der Schulpflegschaft.

In mehreren Treffen wurde die jetzige Verlegung vorbereitet.

Wir gedenken der früheren jüdischen Mitbürger der Gemeinde, die hier ihren letzten selbst gewählten Wohnort hatten.

Dies waren die Geschwister Sibilla und Bernhard Moses, die im Haus Kölner Straße 118 lebten und Frau Elisa Moses, die mit ihrer Tochter Edith Sommer und ihrem Schwiegersohn Hermann Sommer in der Kölner Straße 112 wohnten. Alle wurden zwischen 1941 und 1942 deportiert und in den folgenden Jahren ermordet.

Die Patenschaft für die Gedenksteine übernehmen für:

Bernhard Moses Georg Lanz
Sibilla Moses

Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II der Gesamtschule

Elisa Moses geb. Winter Ingrid Frank
Edith Sommer geb. Moses Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs der Gesamtschule Weilerswist
Hermann Sommer Klaus Schneemann

Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am Samstag, den 25. Februar 2012 wird Herr Gunter Demnig ab 15:30 Uhr zunächst zwei Steine vor dem Haus Kölner Straße 118 und danach drei weitere vor dem Haus Nummer 112 verlegen.

Die musikalische Umrahmung übernimmt der Weilerswister Chor „Leuchtfeuer“ unter Leitung von Frau Vera Tigges.

Wir laden herzlich zur Teilnahme an unserer Gedenkveranstaltung ein.

Mit freundlichen Grüßen
Für den Arbeitskreis
Ulrike Folkmann

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.